Pferdegestützte Psychotherapie
Was ist Pferdegestützte Psychotherapie?
Pferde werden im therapeutischen Prozess als Co – Therapeuten eingesetzt. Der Einsatz kann punktuell (z.B. alle vier Wochen, zusätzlich zu Terminen in der Praxis) oder durchgehend (ausschließliche Therapie am und auf dem Pferd) geschehen. Je nach Problematik des Patienten kann dabei am Boden mit dem Pferd und auf dem Pferderücken gearbeitet werden. Durch ihre Vorurteilsfreiheit – Pferde urteilen nicht nach der Bildung, dem Status oder dem Einkommen eines Menschen, allein die Handlungen des Menschen werden berücksichtigt - erleichtern Pferde den Menschen Kontakt und Beziehungsaufbau. Das Pferd ermöglicht es den Patienten neue Erfahrungen zu machen, Ängste abzubauen, zu mehr Entspannung zu gelangen, mehr Körpererleben zu empfinden, selbstsicherer zu werden und „alte (Therapie-)pfade“ zu verlassen.
Im Unterschied zur Hippo-, Reit- oder heilpädagogischer Therapie arbeitet pferdegestützte Therapie nicht mit körperlich oder geistig behinderten Menschen (obwohl eine körperliche Behinderung kein Hindernis für eine pferdegestützte Therapie sein muss). Nicht die Schulung von Motorik und Körperbeherrschung stehen im Vordergrund, sondern seelische Zusammenhänge, die auch die Körperwahrnehmung auf dem Pferd im Blick haben.
Da Pferde nonverbal miteinander kommunizieren, sind sie Lehrmeister im Lesen nonverbaler Körpersignale und spiegeln diese auch zurück. Daher können z.B. Menschen sehr von der pferdegestützten Therapie profitieren, die einen schlechten Zugang zu ihren Gefühlen haben oder schlecht spüren, wie es ihnen eigentlich geht. So kann das Pferd beispielsweise widerspiegeln, wenn ein Mensch nervös ist.
Voraussetzungen
Für wen ist Pferdegestützte Therapie geeignet?
Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Unsichere Menschen
Menschen, die Schwierigkeiten haben sich durch zu setzen und ihre Meinung zu vertreten
Menschen, die mehrere (Psycho-)Therapien hinter sich haben und das Gefühl haben auf der Stelle zu treten
Menschen, die Schwierigkeiten haben sich zu motivieren
Menschen mit wenig Zugang zu ihren Gefühlen
Menschen, die „zu viel Gefühl“ in sich tragen und darunter leiden
Zum Schutz der Pferde können Patienten, die sich in einer akuten psychotischen oder manischen Phase befinden nicht behandelt werden. Sie sollten in solch einem Fall erst eine krankheitsfreie Phase abwarten, bevor Sie mit der pferdegestützten Therapie beginnen.
Zudem behandle ich keine Patienten mit schweren Formen von Dissozialität oder Gewalttätigkeit.
Was wird benötigt
Sie benötigen für die pferdegestützte Therapie keinerlei Vorerfahrungen im Umgang mit Pferden. Die notwendigen Basics zum Pferdeverhalten besprechen wir gemeinsam in den Therapiestunden.
Auch reiterliche Vorerfahrungen sind nicht notwendig, da es in der pferdegestützten Therapie um das seelische Erleben mit und auf dem Pferd geht.
Sie benötigen des weiteren keine eigene Reitausrüstung. Reithelm sowie Reithandschuhe können Sie sich vor Ort ausleihen.
Wichtig ist nur wetterfeste und bequeme, nicht einengende Kleidung sowie feste, knöchelhohe Schuhe oder Stiefeletten.
Wo findet die Pferdegestützte Therapie statt?
Die pferdegestützte Therapie findet vor den Toren Nürnbergs angrenzend an den nahegelegenen Reichswald auf der Reitanlage Feucht statt.
Ablauf und Kosten
In einem ersten Kennenlerngespräch klären wir ihr Anliegen und ihre Erwartungen an die pferdegestützte Therapie. Daraufhin erarbeite ich einen Behandlungsplan und wir schauen, ob eine Psychotherapie mit Hinzuziehen des Pferdes oder eine ausschließliche pferdegestützte Therapie für Sie in Frage kommt.
Ebenso legen wir im Erstgespräch die Kosten für die pferdegestützte Therapie fest. Leider übernehmen die Krankenkassen die Behandlungskosten nicht. Bitte berücksichtigen Sie, dass eine hochqualifizierte Therapie nicht zu „Dumpingpreisen“ angeboten werden kann!